In da Club IV: Rohrspatz & Wollmeise

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… und weil’s so schön war, ist Claudia Hoell-Wellmann von Rohrspatz & Wollmeise 2015 auch wieder mit dabei! Darüber freuen wir uns ganz besonders, denn ihr Garn sucht in der Handfärbewelt seinesgleichen: Brillante Farben und gewagte, originelle Kombinationen, auf die vorher garantiert noch niemand gekommen ist. Zum Beispiel „Peggy“ : Dunkelrot-gelb-pink-orange-grün. „Die ist süß, meine Peggy, gell?“ sagt Claudia. Auch ihre fast einfarbigen („semisolid“)-Farben sind immer wieder anders und faszinierend: „Küken“ ist ein anderes Orange als „Gänsefüßchen“, und Aluminium ist natürlich anders blaugrau als Eisen – so etwas sieht nur jemand mit einem besonderen Auge und Gefühl für Farben. Jemand wie Claudia. Jeder Strang muss ihren unglaublich hohen Ansprüchen genügen: Perfekte Färbung, keine Knoten, immer etwas mehr als 150 Gramm, und perfekt fixiert. Sonst landet er gleich in der Kiste mit den „Nobody’s Perfect“-Strängen, die beim Frühjahrs- und Herbstsale trotzdem begeisterte Abnehmerinnen finden. Jede Färbung wird unter extrahellen Lampen nochmal kontrolliert, nach der speziellen Meisenmethode zu einem strammen Strang verdreht und darf erst dann seine Reise zu den Strickerinnen in aller Welt antreten. Die tolle Qualität (von Claudia selbst in Zusammenarbeit mit ihren Spinnereien entwickelt), die schönen Farben, das supernette Team – wir vom Strickmich! Club sind superglücklich, dass wir auch 2015 wieder ein Garn von Rohrspatz & Wollmeise haben werden.

Claudia und ihre Leute haben ein aufregendes Jahr hinter sich: Mit der Kaschmirmischung „Blend“ kam eine neue Wollqualität ins Sortiment, außerdem noch ein Wollwaschmittel mit dem typischen Meisenduft. Und dann war auch noch der alte Laden im bayrischen Pfaffenhofen an der Ilm zu klein, um die inzwischen beträchtliche Garn-Auswahl der Meise zu beherbergen und dem Ansturm der Kundinnen stand zu halten. Auch hat der Platz, an dem fleißige Hände das Garn für uns Strickerinnen versandfertig machen, nicht mehr ausgereicht – darum sind sowohl der Laden als auch das Versand-Team im Sommer umgezogen, in ein großes gelbes Haus direkt bei der Sparkasse. „Des woar scho heftig!“, da sind sich alle einig. Aber wie man sieht, hat es sich mehr als gelohnt:

Meisenshop

Im neuen Laden gibt es gleich zwei gemütliche Sitzecken, so dass man getrost einen halben Tag im Laden einplanen kann – Wolle shoppen, ein bisschen mit der Freundin auf dem Sofa ratschen, das Strickzeug in der Hand, noch ein bisschen Garnregale angucken, etwas Schönes finden, nochmal ein bisschen stricken…

Meisenregal

Claudia selbst strickt auch immer, wenn sie im Laden ist – aber zuhause entspannt sie lieber beim Bügeln: „Sonntagnachmittag, mein schönes neues Bügeleisen, ein Stapel Wäsche und absoluter Blödsinn im Fernsehen – es gibt kaum was Schöneres!“ Und am Montagmorgen hat sie den Kopf dann wieder frei für neue, aufregende Kreationen beim Wollefärben. Ihre Lieblingsfarbe zurzeit? „Glückstag! Der macht einfach glücklich: eine Kombination aus Mamba-Samba-Gelb-Grün und Am kalten Polar-Lila-Türkis.“

Der Strickmich! Club wird auch im Jahr 2015 von Claudias außergewöhnlichem Färbetalent profitieren, denn sie hat zugesagt, auch diesmal eine ganz besondere Farbe beizusteuern – genau so toll, aber anders. Seid gespannt!

In da Club III: Handu


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Der Strickmich! Club erweitert im Jahr 2015 seinen Horizont, und darum ist es mir eine ganz besondere Freude, das dritte Club-Garn zu präsentieren: Es kommt von Ilona Korhonen aus Finnland, die schon seit mehr als zehn Jahren ihre herrlich-bunten Handu-Garne färbt. Ilona (Spitzname „Ilu“), ist studierte Musikerin und hat sogar vor zwei Jahren in Musik promoviert. Der Runosong, ein traditioneller finnischer Folk-Gesang, ist ihr Genre, und sie unterrichtet auch Gesang und Musik. Und als ob das nicht schon beeindruckend genug sei, färbt sie auch noch wunderschönes Garn, das sie in ihrem Handu-Online-Shop anbietet und damit die Augen Strickerinnen aus aller Welt zum Leuchten bringt.

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Ilu hat mit dem Färben einfach aus Spaß begonnen und die Ergebnisse in ihrem Blog gezeigt. Ihre begeisterten Leserinnen baten sie, davon doch bitte etwas zu verkaufen – und so fing es an. „Ich liebe dunkle Töne und Herbstfarben, aber achte darauf, dass im Shop Farben für jeden Geschmack zu finden sind“, sagt Ilu. Sie bietet sowohl bewährte Basisgarne als auch Luxusmischungen. „Ich lege Wert darauf, dass der Färbeprozess und die Herkunft der Garne ökologisch und ethisch vertretbar sind“, sagt sie.

Bunte Sockengarne in Farben, die einfach Spaß machen, sind ihre Spezialität – gibt es da vielleicht ein besonderes Verhältnis, weil man in Finnland so schnell kalte Füße bekommt? „Ja, natürlich! Sockengarn ist völlig zu recht so beliebt, denn Socken sind schöne, kleine Projekte, die Strickerinnen Freude machen.“ Ilu selbst strickt ununterbrochen und entwirft auch eigene Anleitungen. Mit ihren zwei Töchtern (5 und 9 Jahre alt) verbringt sie auch viel Zeit im Garten: „Im Moment versuche ich mich im Gemüseanbau – da hab ich noch viel zu lernen!“

Im kommenden Jahr wird Ilu nicht nur ein tolles, exklusives Garn für den Strickmich! Club färben und ihren Online-Shop weiter betreiben, sondern auch musikalisch richtig kreativ sein: Die finnische Regierung hat ihr ein Stipendium für Komponisten verliehen, eine große Auszeichnung. Wir dürfen gespannt sein – ich freue mich sehr auf all ihre Werke!

In da Club II: Rosy Green Wool


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… und heute freue ich mich sehr, die zweite Lieferantin für den Strickmich! Club 2015 vorzustellen: Rosmary Stegmann und ihre wunderbar weiche „Rosy Green Wool„. Rosy ist mit dem Thema Stricken quasi aufgewachsen: Ihre Eltern hatten eine kleine Spinnerei am Rande der Schwäbischen Alb, die auf Naturfasern spezialisiert war. „Meine Oma hat für unser Garn designt und mir gezeigt, wie man Pullover selbst entwirft“, erzählt sie. „Als Schülerin habe ich ständig Pullis gestrickt – ich hatte den ganzen Schrank voll damit!“ Heute macht sie auch gern Tücher, Mützen und andere Accessoires selbst, und dabei sind ihr Farben besonders wichtig: „Das Auge strickt schließlich mit!“

Farben aus Rosys Sortiment

Farben aus Rosys Sortiment

Vor drei Jahren machte sich Rosy auf die Suche nach einem Garn in Bio-Qualität, das außerdem superweich sein sollte: „Das ist mir ganz wichtig – nur weil etwas tier- und umweltfreundlich hergestellt wird, sollte niemand auf Komfort verzichten müssen.“

Weil sie in Geschäften und im Netz partout nichts finden konnte, wurde sie kurzerhand selbst zur Wollherstellerin: Ihre Bio-Merinowolle höchster Qualität kommt aus Argentinien und wird in England in einer traditionellen Spinnerei zu Garn verarbeitet.

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Rosy in der Färbeküche

Rosy ist Computer-Linguistin und promovierte Informatikerin und konnte sich zunächst in Teilzeit um ihre Wolle kümmern. Aber vor einem Jahr fiel die Entscheidung, sich jetzt voll und ganz ihren Garnen zu widmen: „Das war schon schwierig für mich, denn ich war in der IT-Branche schon glücklich“, sagt Rosy. „Aber mein Projekt, ein tolles, tierfreundliches Garn unter die Strickerinnen zu bringen, war mir wichtiger.“

Herausforderungen bietet der neue Job genug: intensive Recherchen über Schafhaltung, Spinntechniken und Färbeverfahren, Kunden betreuen, Farben aussuchen. Ist sie traurig, dass die Spinnerei ihrer Eltern in den 80ern schließen musste? „Einerseits ja, denn es war schade, dass die billigen Synthetikgarne unsere Produkte verdrängt haben. Das eigene Garn im Familienunternehmen selbst herzustellen, wäre natürlich das Schönste – andererseits ist so ein Betrieb auch eine große Aufgabe. Und unsere Spinnerei in England ist mir sehr ans Herz gewachsen, die machen einen super Job!“

Für den Strickmich! Club gibt es selbstverständlich eine ganz besondere, exklusiv für Mitglieder verfügbare Farbe, die Färber Danny in einer kleinen Manufaktur in England extra für uns entwickelt hat und im Kessel-Verfahren für uns färbt (auf dem Foto ist natürlich eine andere Farbe zu sehen – die Club-Farbe bleibt bis zur Auslieferung streng geheim!).

Ich freue mich sehr darauf!

In da Club I: Das Mondschaf

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Und hier ist sie, die erste Färberin im Strickmich! Club 2015, die ich Euch auf dieser Seite vorstellen möchte: Sabrina Gleiß mit ihrer Handfärberei „Das Mondschaf„. Ihre Garne sind glatt, glänzend und weich, und sie ist die bisher einzige Färberin für unseren Club, die auch wunderschöne Spinnfasern anbietet (was mich als angehende Spinnerin besonders freut).

Ihr tolles Farbefühl ist quasi angeboren: „Ich habe schon als Kind die ganze Zeit gemalt, und mein schönstes Spielzeug war ein riesiger Bundstiftekasten“, erzählt Sabrina. Später hat sie Mediendesign studiert, Webseiten und virtuelle Gärten entworfen, war im Job ständig unter Strom, bis ein Hörsturz sie zu einer Pause zwang: „Um mich abzulenken, habe ich mich dann mit meiner Mutter zusammen hingesetzt und angefangen zu stricken, mit Sockenwolle aus dem Supermarkt“, erzählt sie. „Das Gleichmäßige, Rhythmische daran hat mir geholfen, runterzukommen.“ Und bald entdeckte sie Luxusmischungen mit Seide und handgefärbte Multicolor-Garne, die aber alle nicht ganz ihren Vorstellungen entsprachen: „Ich habe mir irgendwann ein paar Handstulpen aus einem Multicolor-Garn gestrickt, bei denen dann ein dicker schwarzer Fleck auf dem Handrücken saß. Das hat mich so geärgert, dass ich dachte: Das muss auch anders gehen!“

Sabrina, inzwischen zurück im Job, nutzte die Wochenenden für Färbeexperimente mit Wolle. Zuerst mit Ostereierfarben aus dem Drogeriemarkt, dann mit professionellem Färbe-Equipment. Und es gelang ihr, Multicolor-Stränge zu färben, die keine Streifen oder Flecken erzeugen („poolen“), sondern ein interessantes, aber harmonisches Maschenbild erzeugen.

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„Bald war klar: Das kann ich alles gar nicht selbst verstricken, also habe ich ein paar Stränge bei Dawanda eingestellt.“ Die Strickerinnen waren begeistert, und es dauerte nicht lange, bis Sabrina ihren Shop regelmäßig bestücken mit ihren „Mondschaf“-Garnen auf Tour gehen konnte. Seither ist sie auf Wollmärkten in ganz Deutschland unterwegs, unterstützt von ihrem Freund Jens (der auch als Zauberkünstler auftritt) – „der hilft mir bei all meinen bekloppten Ideen“. Zum Glück für uns Strickerinnen hat Sabrina davon richtig viele: „Ich wollte immer etwas richtig Cooles, Kreatives machen, und das Färben ist für mich genau das. Die Leute freuen sich über meine Garne, und ich kann stolz sein auf das, was ich da geschaffen habe. So viel positives Feedback hatte ich sonst noch nirgends!“ Und weil wir vom Strickmich! Club die Begeisterung der Strickerinnen für Sabrinas Garne teilen, freuen wir uns umso mehr, dass sie zugesagt hat, ein ganz besonderes Garn für unsere Clubmitglieder zu färben.
Eine Frage noch: Warum heißt ihr Online-Shop „Das Mondschaf“? „Ich mag diesen Namen, weil er so verträumt klingt. Ich mag die Nacht, weil sich die Leute da nicht hetzen und alles so schön ruhig ist. Und im Sommer gucke ich mir auch gerne nachts den Mond an.“

Jetzt will ich spinnen

Ich wusste, dass der Tag irgendwann kommen würde: Ich will selbst Garn spinnen. Eigentlich möchte ich das schon eine ganze Weile, weil ich handgesponnene Garne so schön finde: Die Farbverläufe, die feinen Farbmischungen in den Fäden – das gibt es nur bei handgesponnenem Garn. Schon mal ein Baby Surprise Jacket in Handgesponnenem gesehen? Als Jared Flood (Brooklyntweed) vor sechs Jahren diese schönen Jäckchen in seinem Blog zeigte, war ich hin und weg und wollte das auch. Aber ich hatte kein handgesponnenes Garn, kannte niemanden der spinnen konnte und hatte natürlich auch selbst kein Rad, keine Ahnung und vor allem in einer engen Hamburger Stadtwohnung mit zwei Kindern: Keinen Platz. Ich ließ mir aus den USA einen Strang von einer Spinnerin schicken, der auch ganz schön war und zu einem süßen Babyjäckchen für meine Tochter wurde, aber es war trotzdem nicht ganz das, was ich mir vorgestellt hatte. Das Thema „Handspinnen“ lag erstmal auf Eis – denn es gibt ja genug wunderschöne bunte Garne zu kaufen, die zwar nicht unbedingt die langen, schönen Verläufe haben, aber trotzdem großartig sind. Selbst als Peter mir zu Weihnachten dieses schöne Buch schenkte, in dem es ums Stricken mit handgesponnenem Garn geht, kam ich nicht in Versuchung (ich fand es aber toll von ihm, dass er mir im Grunde nahe legte, mir noch ein Woll-Hobby zuzulegen – das machen glaub ich nicht alle Männer).

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(A Fine Fleece: Knitting with Handspun Yarns von Lisa Lloyd)

Aber vor gut zwei Monaten sind wir ja in einen alten Gasthof auf dem Land gezogen, und eines haben wir nun gewiss reichlich: Platz. Richtig viel Platz. So viel Platz, wie man nur haben kann, wenn man sich entscheidet, mindestens eine Autostunde von der nächsten Großstadt entfernt zu wohnen. Dass ich mir jetzt endlich ein Spinnrad zulegen könnte, darauf bin ich gekommen, als ich beim Wäschefalten den Knitmore Girls zugehört habe. In Folge 298 ihres Podcasts erzählen sie, wie sie bei einer Woll-Auktion waren, wie ein gutes Schafsvlies beschaffen sein muss, und dass sie in jedem Raum ihres Hauses ein Spinnrad haben. Und da dachte ich: Das will ich jetzt auch. Die Zeit ist reif. Ich rief meine Freundin Julia an (die so wunderbar meinen „Joanie“-Pullover gemodelt hat), weil ich wusste, dass sie ein Spinnrad zuhause hat. Letzten Freitag habe ich sie besucht, und sie hat mir bei einer Tasse Tee geholfen, meine ersten paar Meter Faden an ihrem Ashford Traditional zu spinnen (Danke dafür!):

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Und ich muss sagen: Ja, es macht Spaß. Es ist toll. Ich glaube, ich kann es lernen. Und es ist eine herrliche Übung, um vom Alltag abzuschalten, vielleicht sogar noch mehr als das Stricken, denn ich hatte das Gefühl, dass man sich beim Spinnen noch viel mehr auf das eigene Tun konzentrieren muss (könnte aber auch daran liegen, dass ich Anfängerin bin). Bei Craftsy habe ich einen tollen Spinnkurs mit Amy King gefunden und angeguckt (auf Englisch), und auf der Webseite von Chantimanou herumgestöbert, die viele Videos zum Thema Spinnen auf Deutsch eingestellt hat.

Und jetzt ist natürlich die Frage: Welches Spinnrad lege ich mir zu? Letztendlich ist es wohl, wenn man erfahrenen Spinnerinnen zuhört, einfach Geschmackssache. Garn spinnen kann man auf jedem Rad, egal ob traditionell oder modern aussehend, mit einfachem oder Doppeltritt, und egal wie viele verschiedene Geschwindigkeiten man darauf einstellen kann. Trotzdem habe ich für mich schon mal eine Auswahl getroffen: Ich möchte Doppeltritt, mindestens 3 Übersetzungen, es soll möglichst in Europa hergestellt sein, kein Vermögen kosten und sofort lieferbar sein. Damit scheiden solche Lieblinge der Spinnwelt wie das Schacht Matchless (einfach zu teuer), die tollen Räder von Tom Walther (18 Monate Wartezeit sind mir zu lang) und das süße Schacht Ladybug (auch noch zu teuer) schon mal aus, obwohl das Ladybug optisch wirklich das Schönste ist, finde ich. Das supergünstige Bliss von Woolmakers hat schon viele Fans, obwohl es erst seit einem Jahr auf dem Markt ist. Beim Doppeltrittrad gab es aber anfangs technische Schwierigkeiten, und ich weiß nicht, ob die schon komplett behoben sind. Den Look finde ich okay, wenn auch nicht herzerwärmend.
Bewährt, relativ viele Jahre auf dem Markt und auch noch günstig ist dagegen das Kromski Minstrel. Es bietet vier Übersetzungen, relativ große Spulen und günstige Ersatzteile, und sieht schön natürlich aus, wenn auch für meinen Geschmack einen Tick zu traditionell. Aber ich habe mir schon von Peter zu Weihnachten gewünscht, dass er mir ein Minstrel in meiner Wunschfarbe lackiert und zusammenbaut – vielleicht das Schwungrad in Martina-Dunkelpink und der Rest in hell? Noch bin ich mir nicht sicher, dass es das Minstrel wird, und ich weiß auch nicht, ob ich es noch bis Weihnachten durchhalte. Mal sehen!

Falls unter meinen Leserinnen Spinnerinnen sind (besonders solche, die mehrere Räder besitzen) bin ich für Tipps und Erfahrungen super dankbar! Oder vielleicht möchte mir ja jemand sein Rad gebraucht verkaufen? Dann bitte melden!

Wollfest Hamburg

Soooo viele wunderbare Strickerinnen, so viel kunterbuntes herrliches Garn, so viele anregende Kurse, so viel Spaß! Das Wollfest Hamburg war der Knaller. Peter und ich haben den Strickmich! Club und meine Anleitungen an einem kleinen Tisch präsentiert und uns gefreut, dass so viele nette Leute vorbeigeguckt haben. Manche trugen sogar (trotz der tropischen Temperaturen!) ihre Viajante, Magrathea und Be My Angel spazieren. Und wir fanden es toll, unsere Strickmich!-Club-Färberinnen Wollkenschaf, welthase und DyeforYarn wieder zu sehen. Gerne wieder!

Strickmich!-Stand beim Wollfest Hamburg


Strickmich!-Stand beim Wollfest Hamburg

Hedgehog Fibers bei Penelope Craft


Hedgehog Fibers bei Penelope Craft

Die süßen Ladies von Penelope Craft aus Holland


Die süßen Ladies von Penelope Craft aus Holland

Danica von Nature's Luxury


Danica von „Nature’s Luxury“

Handgefärbte Schönheiten von Nature's Luxury


Handgefärbte Schönheiten von Nature’s Luxury

Melanie Berg alias MairlynD hat uns auch besucht


Melanie Berg alias MairlynD hat uns auch besucht

Künstlerin Miriam Jarrs präsentiert ihre tollen welthase-Garne


Künstlerin Miriam Jarrs präsentiert ihre tollen welthase-Garne

Falls Ihr das Wollfest verpasst habt: Guckt mal auf der Wollfest-Ausstellerseite, die meisten bieten ihre tollen Garne auch online an: http://wollfest-hamburg.de/aussteller/

Stricken ist Liebe

Wer meinen Newsletter abonniert hat, weiß es schon seit letzter Woche: Die erste Anleitung aus dem „Strickmich! Club„, das Tuch mit den entzückenden Herzen „Knit Your Love“ ist ab sofort für € 3.90 als PDF-Download hier in meinem Ravelry-Shop zu haben.

Das Garn ist das wunderbare Merino/Silk Fingering von den talentierten Färberinnen von DyeForYarn, die diese kühl-tiefrote Farbe „Fire Engine in a Princess Palace“ extra für meine Club-Mitglieder gefärbt haben. Und, mal ehrlich, was hätte man aus dieser Farbe anderes stricken sollen als Herzchen? Ich wünsche viel Freude damit!
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Eingewöhnung

Seht mal, was die Postfrau mir Schönes gebracht hat: Ein supersüßes Päckchen, um uns den Einzug zu versüßen! Alles liebevoll verpackt und hübsch anzuschauen – richtig nett! Eine Strickerin aus Leipzig, die auch Mitglied im Strickmich! Club ist, hat mich damit überrascht. Das beste verbirgt sich aber unter dem weißen Geschenkpapier:

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Handarbeitshefte aus der DDR! Ich bin schwer begeistert, denn alte Anleitungen finde ich superspannend und sehr inspirierend. Meistens sind die Strickanleitungen viel schlichter geschrieben, als das, was wir gewöhnt sind. Aber oft finden sich witzige Details oder eine Konstruktionsmethode, die nicht mehr so gängig ist. Meine Anleitung „Pepita“ zum Beispiel ist von einem Babystrampler-Muster aus einem alten DDR-Handarbeitsbuch inspiriert. Die Hefte aus dem Päckchen stammen hauptsächlich aus den 80ern – was gerade richtig gut passt, denn das Haus, in das wir gezogen sind, wurde in den 80ern schon einmal saniert, und man möchte die ganze Zeit Hubert Kah hören, wenn man hier drin ist. Dieses Jahrzehnt wird noch mal richtig zurückkommen, da bin ich mir sicher – die Fledermausärmel sind ja schon da!
Ganz, ganz herzlichen Dank für das Paket, und besonders für die guten Wünsche zum Einzug – denn die können wir sehr gut gebrauchen!

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In unserem Haus ist immer noch richtig viel zu tun: Das Scheunendach ist undicht, wir hatten einen kleinen Wasserschaden, so dass man in zwei Räumen die Decken entfernen musste und wir jetzt vier Riesen-Trocknungsgeräte laufen haben, aus den Oberlichtern tropft es, es sind noch Wände zu verputzen und zu streichen, und es steht auch noch so mancher Umzugskarton herum. Mein künftiges Büro sieht mittlerweile so aus:

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Die anderen Wände sind aber schon gestrichen, und das Fenster dekoriert:
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Und obwohl so wahnsinnig viel zu tun ist und jeden Tag eine neue Baustelle zutage tritt, habe ich mich noch nirgends so zuhause gefühlt wie hier. Sobald man ein paar hundert Meter geht oder mit dem Fahrrad fährt, ist hier: Platz, Weite, Natur. Das tut so gut, und ich kann gar nicht genug davon kriegen. Ich bin zuhause, und ich gehe hier nicht mehr weg.

Stocksee

Weizenfeld

Wald

Strickkurs in Hamburg

Mostly Warmness von Martina Behm

Am 23. 8. ab 11 Uhr gebe ich einen kleinen Stricktechnik-Kurs im Mylys, Hamburg:

Wer rechte und linke Maschen stricken kann, Zu- und Abnahmen beherrscht und sein Repertoire ein bisschen erweitern möchte, ist in diesem Workshop genau richtig! Viele tolle Anleitungen arbeiten mit provisorischen Anschlägen, die den Vorteil haben, dass man keine feste Anschlagskante mehr hat, sondern „lebendige“ Maschen, die später ganz normal abgestrickt werden oder unsichtbar im Maschenstich mit einer anderen Maschenreihe zusammengefügt werden können (das nennt man „Grafting“). Diese beiden Techniken sind nicht schwer zu lernen, aber eröffnen ganz neue Möglichkeiten im Strick-Universum! Wir erproben beides, indem wir eine Mini-Version meines Designs „Mostly Warmness“ (Cowl bzw. Handwärmer) stricken.

Ein Ausdruck der Anleitung pro Teilnehmerin ist im Kurs-Preis enthalten.

Mitzubringen sind:
Mitteldickes Garn (DK oder Worsted) in zwei verschiedenen, nicht zu dunklen Farben
Häkelnadel 4 mm
Stricknadeln 4 mm
Stopfnadel

Anmelden kann man sich hier direkt bei Mylys. Ich freue mich auf Euch!

Perfekte Zwillinge

Diese herrlich-bunten Toe-up-Socken für meine Tochter (Anleitung: „Spice Man“ von Yarnissima) haben mir die Abende während der vergangenen, anstrengenden Umzugstage versüßt. Einfach zu stricken, und die bunten Ringel in Mädchenfarben sind genau das Richtige, um vom Kistenschleppen, Wändestreichen und Handwerkern-Hinterherputzen zu erholen. Das Garn ist von Zitron („Trekking XXL“ in der Farbe 550) hat recht regelmäßige Farbwechsel, und obwohl sie fast zufällig wirken, kann man damit ganz genau gleiche Socken stricken (ich weiß, dass das für manche Leute gaaaaanz wichtig ist!) – mit einem einfachen Trick, den mir meine Oma verraten hat. Er ist so einfach, dass es mir schon fast unangenehm ist, ihn hier aufzuschreiben – aber ich wäre damals nicht selbst drauf gekommen, und darum gebe ich den Hinweis gerne weiter.

Farbwechsel

Industriell gefertigte selbstmusternde Garne haben nämlich einen vorgegebenen Farbverlauf, der sich irgendwann wiederholt. Bei meiner ersten Socke konnte ich gut erkennen, wann die Farbfolge von der Sockenspitze wieder los ging (siehe Pfeil). Da ich aber mit dem Sockenschaft fertig war, bevor die Farbfolge komplett war, habe ich einfach das Garn vom Knäul so lange abgewickelt, bis ich wieder bei meiner Anfangsfarbe angekommen war, nämlich genau dort wo Gelb aufhört und Neon-Orange anfängt:

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Und genau mit diesem Stück Garn habe ich die nächste Socke angeschlagen. Gegen dieses Vorgehen spricht natürlich, dass das abgewickelte Garn quasi Ausschuss ist und in diesem Paar Socken wahrscheinlich nicht verwendet wird. Aber da ich wusste, dass ich für ein Paar Kindersocken in Größe 32 ohnehin keine vollen 100 Gramm brauchen würde, kann ich damit gut leben – und so ein kleiner hübscher bunter Rest findet sicher noch irgendwo anders Verwendung, da bin ich mir ganz sicher!

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