Pause?

Neinnein, ich mach keine Strick-Pause, auch wenn es vielleicht so aussieht. Ich habe die Kindersocken für meinen Sohn fertig gemacht und jetzt arbeite ich an dem Prototyp für ein neues Tuch, das auch bald soweit sein sollte, dass ich Fotos machen kann. Ich frage mich wirklich, wie andere Strickerinnen das machen, die zum Teil auch Kinder und Jobs haben und trotzdem so viel mehr zustande bekommen als ich. Ein Tuch dauert bei mir 6 Wochen, ein Pullover mindestens zwei Monate, ein Paar Socken, das ich für unterwegs anschlage, ist oft erst nach drei Monaten fertig. Wenn ich mir dagegen den Output von Yarn Harlot und Konsorten angucke, werde ich neidisch. Und bei dem Tempo, in dem Veera Välimäki neue Designs präsentiert, wird mir schwindelig. Aber ich habe schon eine leise Ahnung, was ich falsch mache: Ich stricke einfach zu wenig. Meine Haupt-Strickzeit war schon immer abends, mit einer tollen DVD und meinem Mann auf dem Sofa, wenn die Kinder schlafen. Oft habe ich dann bis 11, halb 12 gestrickt, dann noch im Bett gelesen und viel zu spät geschlafen. Morgens um 6, wenn meine Tochter “Mama, aufstehen!” quäkt, war ich regelmäßig schlecht gelaunt und hundemüde. Darum gilt jetzt, ultra-spießig: Fernseher aus um 10 (außer, wenn Deutschland spielt!), Leselicht aus um 11. Und seitdem bin ich tagsüber fitter und ich habe morgens viel bessere Laune. Aber meine Strick-Produktivität leidet. Vielleicht sollte ich mehr tagsüber stricken, zwischendurch stricken, draußen stricken, im Bus stricken, überall stricken… Mal sehen. Vielleicht gelingt mir das ja.

Nonono, I am not having a knitting pause. I am just incredibly slow. Okay, I finished a pair of socks for my son, and I am currently making the prototype for a new shawlette design. But it is taking so much time: 6 weeks for a new shawlette, at least 2 months for a sweater, and a pair of socks I cast on for knitting at knit night and the like can take 3 months or even more. When I look at Yarn Harlot’s output, I get a little envious. (Very envious, in fact, but I am not ready to admit it!) When looking at the frequency Veera Välimäki puts out new designs, I get a little dizzy. How do they do it? They also have jobs and kids, like me, but they seem to get done so much more. But I already have a little clue what I might be doing wrong: I just knit too little. Usually, I only knit at night when my kids are asleep, in front of the TV with my husband on the sofa, watching a good DVD. Not long ago, I would knit until 11, 12 pm, go to bed, read a little and fall asleep much too late, considering that my daughter would usually wake me up at 6 am and be quite merciless about that. Now, my rule is: TV off at 10 (unless the German national soccer team is playing late, like yesterday), reading light out at 11. Sounds boring, but it actually helps me to get enough sleep to feel fit during the day and wake up in a better mood. But that means that 1-2 hours of knitting per day are missing. Maybe I should start to knit more during the day: On the bus, on the playground, everywhere, whenever there’s the chance. I’ll try.

11 Comments on “Pause?

  1. Hallo Martina,
    bei mir sieht es ähnlich aus, deshalb kann ich Dich gut verstehen. Ich denke aber, für mich ist stricken grundsätzlich ein Hobby und meine Hobbies muss ich mir eben einteilen und bedingt durch die begrenzte Zeit dauert alles eben ein wenig länger.

    Ich habe übrigens das Ecken-Kanten-Tuch fertig bekommen. Da ich aber eine andere Wolle/Nadeln verwendet habe, ist die Kindergröße jetzt dicke für einen starken Hals ausreichend! ;-)

    Hast Du eigentlich auch ab und an mal eine Anleitung für eine schicke (!!!) Mütze, die auch ein Beginner wie ich nacharbeiten kann?

    Liebe Grüße und eine gute Woche
    herzlichst moni

  2. It is so hard to find enough time for yourself and your projects when you have a family. It’s something I have trouble with as well. If only there were more hours in the day.

  3. Hallo Martina,
    bei mir ist auch die Luft raus und wie manche Strickerinnen das machen, ist mir auch schleierhaft. Kann aber wirklich daran liegen das wir berufstätig sind und man will mehr Zeit mit der Familie verbringen bei schönem Wetter. Der Tag hat nun mal nur 24 Stunden und ab und an muß man mal auf seine innere Stimme hören und einen Gang zurückfahren.
    Da bin ich mal wieder gespannt auf ein neues Tuch von dir….
    Wünsche dir einen schönen Sommer und liebe Grüße
    Simone

  4. Hallo Martina,
    mir geht es genau so. Ich denke immer, wann machen die das alles!! Ich brauche auch so lange für einen Pulli … Vor allem seit unser Sohn (knapp 7 Monate) auf der Welt ist. Die Liste, mit den Sachen die ich gerne stricken möchte wird immer länger (Hitchhiker und Magaretha sind auch darunter ;)) Bei mir ist es auch immer so, dass je weniger Zeit ich zum Stricken habe, ich umso mehr stricken möchte, da ich dabei so richtig gut relaxen kann. Wenn ich in einer stressigen Zeit mal eine Stunde am Stück vor mich hin stricken kann, geht es mir danach wieder richtig gut. Es ist also fast noch mehr als bloß ein Hobby…

    Liebe Grüße, Lena

  5. Hallo Martina, das kenne ich nur zu gut. Ich bin auch immer erstaunt und beeindruckt, was so manche Strickerin in kürzester Zeit alles schafft. Ich merke aber auch, daß ich am Abend nicht so viel schaffe. Auch ich muß um 22 Uhr ins Bett, damit ich am nächsten Morgen einigermaßen raus komme. Nach einem 8-h-Tag im Büro und Abendessen machen fluppt es dann auch nicht mehr so richtig. Besser geht es wenn ich am WE stricke. Und da nutze ich dann auch tatsächlich jede Minute. Unsere Kinder sind allerdings auch schon fast erwachsen, das ist auch noch ein Punkt den man nicht unterschätzen darf. Kleinere Kinder benötigen einfach mehr, von allem ;). So kann es schon mal vorkommen, daß wir bekocht werden und mein Mann einkaufen fährt und putzt und ich habe freie Bahn zum Wolle färben.
    Ich bewundere Deine Designs. Die sehen immer so schön und edel aus. Aber ich fürchte, ich bringe nicht die Geduld auf soviel in glatt rechts zu stricken. Obwohl das Ergebnis ja echt toll ist.
    Ganz liebe Grüße.
    Michaela

  6. Dafür sind Deine Sachen voll perfekt ohne Durchhängen und Zipfeln und zeitlos. Außerdem willst du dich ja für deine Familie und für dich selbst schön und frisch erhalten. Stricken kann man immer noch! Wir sind schon geduldig, es lohnt sich ja.

  7. Hallo Martina,

    geniesse deine Tochter (die Zeit geht so schnell um) und verliere nie die Freude am stricken. Die anderen die du erwaehnt hast schmeissen mehr auf den Markt, na wenn schon…deine Sachen sind immer toll, zeitlos und ohne Fehler.

    Mache so weiter!
    Viele Gruesse aus Wales
    Heike :)

    PS: Daumen druecken fuer Deutschland!

  8. Hallo Martina,

    ich bin auch so jemand, der abends bis in die Puppen strickt und morgens kaum aus dem Bett kommt. Außerdem arbeite ich 32 Std. pro Woche im Büro – und etwas Zeit mit der Familie braucht man auch. Kinder sind so schnell groß.
    Eigentlich möchte ich auch nicht mehr stricken, es geht mir mehr um die vielen Ideen, was ich gerne noch stricken würde.
    Deine Entwürfe sind jedenfalls ganz toll.
    Viele liebe Grüße
    Ingrid

  9. I love your new Leftie scarf. I think you are a knitting genius. Please keep making these fantastic and versatile patterns.

  10. Liebe Martina,

    Ich Kann Dich völlig verstehen, es ist schwierig alles zu tun. Ich stricke auch hauptsächlich Abends vor dem Fernseher. Tagsüber arbeite zwar zuhause aber es ist trotzdem Arbeit. Es ist immer schwer Zeit zu finden und sie sind auch die Kinder.

    Es ist sehr schön, dass Du machst, was Du kannst und Du entwirfst so tolle Sachen, dass es sehr gut so ist.

    Tschüss

    Agnes