Strickfreundin zum Mitnehmen

Beim Schreiben vergesse ich alles um mich herum, das war schon als Kind so: Sobald ich schreiben konnte, habe mir Geschichten über Mäuse ausgedacht, die ein Bad in der Blaubeermarmelade nahmen und fortan lila waren und das in einer kleinen Chinakladde verewigt. Später habe ich habe meinem Vater seine alte komplett mechanische Reiseschreibmaschine abgeluchst, einen Zehn-Finger-Schreibe-Kurs besucht und das billige Matritzenabzugspapier aus unserem Keller für meine Geschichten benutzt. In der Schule liebte ich es, stundenlang Deutsch- und Geschichtsklausuren zu schreiben: Mich in unterschiedliche Themen einarbeiten, dann darüber nachdenken, alles aufschreiben, und dann liest es jemand und sagt im besten Falle „gut gemacht“. Auch im Studium war das Schreiben immer präsent, aber es ärgerte mich, dass da meine Texte von maximal zwei Leuten gelesen wurden. Ich bewarb mich an der Henri-Nannen-Journalistenschule und fing danach bei der Brigitte an – als Kosmetikjournalistin (!). Dann kamen die Kinder, der Hitchhiker, und ich entdeckte, dass es genauso aufregend ist, Strick-Ideen in die Welt zu setzen wie Texte. Aber Schreiben tue ich immer noch, und das sehr gerne: Hier in meinem Blog, in den Einleitungstexten zu meinen Anleitungen, in meinem Buch „Stricken macht schön“ und seit zwei Jahren als Strick-Kolumnistin für die Zeitschrift Rebecca. Da geht es um alles, was mich als Strickerin bewegt: Warum bekomme ich nur für uralte verfusselte Strickstücke Komplimente? Warum sieht es auf Strick-Instagram-Fotos immer so sauber aus? Muss ich jetzt auch ein hellgraues Tuch stricken? Oder lieber ein Bikinioberteil häkeln? Und gibt es beim Stricken überhaupt Richtig oder Falsch?


Alles Fragen, die ich auch mit meinen Freundinnen hier bei unseren Stricktreffen gerne diskutiere, mit einer Tasse Kaffee und einem anständigen Stück Kuchen (unser nächster Termin ist übrigens der 25. Mai!). Aber weil nun mal nicht jeden Tag Stricktreffen ist und manche ja auch zu weit weg wohnen, um herzukommen, hoffe ich, dass meine Texte (die in jeder Rebecca zu finden sind), da eine Lücke füllen: Die Strickfreundin zum Mitnehmen, sozusagen. In der aktuellen Ausgabe geht’s ums Stricken bei tropischen Temperaturen.

Zu haben ist die neue Rebecca im Zeitschriftenhandel und natürlich auch im Strickmich! Shop.