La Dornröschen
Gestern kam mein „La Digitessa“-Paket an: Ein zwölfseitiges Heft nur mit Mustern, Tabellen und Anleitungen für ein Paar Socken. Zugegeben, besonders schöne Socken, aus der Feder von Yarnissima, die ja auch die hübschen Handschuhe designt hat. Im Heft steht: „La Digitessa ist anspruchsvoll. Und sie hat ihren eigenen Willen!“ Hört sich schlimm an, zumal es ja nur um Socken geht. Aber irgendwie haben sie mich doch gereizt: Die Zöpfchen, die intelligent konstruierte Ferse – und vor allem das wunderschöne Rot der Wolle, die mitgeliefert wird. Es ist genau mein Rot. Meine Brille hat die gleiche Farbe. Die Wollmeise hat sie exklusiv für dieses Set gefärbt. Wunderschön. Im ersten Moment dachte ich: Nein, diese geniale Farbe, dieses weiche Garn – das ist für Socken viel zu schade! Ich hatte schon vor, aus der Digitessa-Wolle einen kleinen Clapotis zu machen und für die Socken ein anderes Garn zu benutzen. Am besten eines mit Nylon drin, denn wenn ich mir schon so viel Mühe mit Socken mache, möchte ich auch, dass sie eine Weile halten. Aber dann fiel mir eines meiner Färbe-Experimente ein: Ich hatte einen 300-Gramm-Strang Wollmeise Lace-Garn in der Farbe Dornröschen hell (Pink, Rosa und Rot). Die fand ich etwas grell und färbte sie in Dunkelrot über. Und siehe da: Das Ergebnis sieht fast exakt aus wie La Digitessa. Daraus kann ich mir einen Riesen-Clapotis oder ein Spitzentuch machen. Und meinen Füßen gönne ich die Digitessa-Sockenwolle. Denn wie kann man sich selbst besser verwöhnen, als ausgerechnet die Füße in etwas so Schönes zu hüllen?