Strickmich! 3 ist da!
Endlich sind meine Probeexemplare von Strickmich! 3 bei mir angekommen. Diesmal auf Wunsch der vieler Strickerinnen mit Ringbindung – sehr praktisch und von meinem Buchhersteller BoD echt schön gemacht! Darin findet man die Anleitungen für sechs Tücher, die ich 2013 designt habe: Naiada, Brickless, Be my Angel, Viajante, Sleeves und Miss Winkle.
Bei Amazon ist es schon ab Lager lieferbar.
Suzanne, die Socke

Für meinen Besuch bei der Wollmeise Anfang November habe ich ein Paar neue Socken angeschlagen: Am Flughafen, im Flugzeug (meine Stricknadeln wurden bei der Sicherheitskontrolle nicht beanstandet) und beim Austausch mit anderen Strickerinnen auf Claudias berühmten roten Sofas brauchte ich ein einfaches Projekt, das gut in meine Handtasche passte. Ich liebe einfache Toe-up-Socken (ja, es ist wieder „Spice Man“ von Yarnissima), und diesmal stricke ich sie in Wollmeise Twin, Farbe „Suzanne“. Ist es nicht großartig, wie die Farben sich beim Stricken zu Ringeln anordnen? Da braucht es keine komplizierte Anleitung, um spektakuläre Socken hinzubekommen. Ich habe eine Maschenzahl zwischen 38/39 und 40/41 gewählt, und jetzt sind die Socken einen ganz winzigen Tick zu groß. Früher hatte ich mal Schuhgröße 39, aber während meiner Schwangerschaften sind meine Füße offenbar gewachsen, und jetzt fühle ich mich in 40 wohler, darum habe ich diesmal zwei Maschen mehr gewählt. Vielleicht ein Fehler? Ich stricke jetzt erstmal weiter, und falls ich die Socken dann doch zu locker finde, werde ich sie verschenken. Ich hoffe nur, dass diejenige dann auch die ungewöhnliche Farbkombination der „Suzanne“ genau so zu schätzen weiß wie ich – sonst täte es mir leid um das schöne Garn!

Stricken macht noch schöner
Mein Buch „Stricken macht schön“ hat eine kleine Beauty-OP hinter sich: Vor ein paar Wochen fragte mich mein Verlag BoD, ob sie mein Buch als Teil der Reihe „Edition BoD“ neu auflegen dürfen. Herausgeber der Reihe ist Vito von Eichborn, Gründer des Eichborn Verlags und Buchkenner. Da habe ich natürlich sofort Ja gesagt! Das Cover wurde extra für die Neuausgabe aufgehübscht, und ich finde es sehr gelungen. Der Preis ist der gleiche geblieben, aber die Schrift im Inneren ist jetzt etwas größer und noch besser lesbar. Bei ebook.de gibt’s das Buch schon jetzt versandkostenfrei – rechtzeitig für den Gabentisch Eurer liebsten Strickerin!
Strickmich! Club Countdown
Die Anmeldung im Strickmich! Club ist abgelaufen! Vielen Dank an alle, die mitmachen!

In da Club IV: Heike Rehfeldt / Wollkenschaf
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Und hier ist sie, die vierte Färberin für den Strickmich! Club: Heike Rehfeldt mit ihren Wollkenschaf-Garnen! Als mir eine Freundin die schönen Stränge zeigte, die sie in Heikes Laden gekauft hatte, musste ich auch unbedingt welche haben. Denn Heike färbt mit einer ungeheuren Experimentierfreude, und so entstehen in ihren Töpfen die tollsten Multicolor- und Batikfarben. Die neuesten Färbungen kann man täglich im Schaufenster ihrer Ladenwerkstatt im schleswig-holsteinischen Heede bestaunen:
Heike kommt ursprünglich aus Berlin und hat schon als Kind ihr Taschengeld mit selbstgestrickten Spitzentischdeckchen aufgebessert. Heute verstrickt sie am liebsten ihre eigenen Garne zu Tüchern, und es muss auch nicht mehr sooo kompliziert sein: „Sonntags die Füße hoch, etwas Gutes im Fernsehen und dabei Stricken – das ist für mich Entspannung pur!“ sagt Heike.
Seit 2011 färbt Heike selbst: „Als ich zum ersten Mal meine Garne in meinem Handarbeitsgeschäft angeboten habe, sind alle sofort darauf angesprungen“, erzählt sie. Ihr Sohn Paul half ihr dabei, eine Webseite für den Online-Verkauf der Garne einzurichten, und seitdem fliegen die Wollkenschäfchen regelmäßig zu ihren neuen Besitzerinnen. Im Sommer 2013 merkte Heike, dass sie eine Entscheidung treffen musste: Ihr kleines Handarbeitsgeschäft in Hamburg-Ottensen täglich offen zu halten, kostete zu viel Färbezeit. Und der winzige Nebenraum war fürs Färben schlichtweg zu klein.
Sie entschied sich, aufs Land zu ziehen und sich ganz aufs Färben zu konzentrieren – gut für uns Strickerinnen! Und gut für Heike: „Ich bin superglücklich, hier raus gezogen zu sein!“, sagt sie. In ihrem kleinen Reich kann sie sich ganz in Ruhe entfalten und neue Farbkombinationen entwickeln, die dann zunächst als „Einzelschäfchen“ (Unikate) in ihrem Webshop zu haben sind. Wer das Wollkenschaf live erleben möchte, darf aber gerne vorbeikommen: Alle 14 Tage öffnet sie den Laden, und man kann sich von den vielen bunten Strängen in ihren Regalen verführen lassen – darunter auch Luxusmischungen mit Kaschmir, Alpaka und Seide.
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Heike hat zugesagt, eine ganz neue Farbe für ein besonderes Garn für den Strickmich! Club zu färben, und ich freue mich schon sehr auf unsere weitere Zusammenarbeit!
In da Club III: Claudia Hoell-Wellmann / Wollmeise
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Claudia Hoell-Wellmann von „Rohrspatz & Wollmeise“ braucht man eigentlich schon gar nicht mehr vorzustellen, denn ihre knallbunten Farb-Kunstwerke sind Strickerinnen rund um den Globus ein Begriff. Seit ich vor gut sechs Jahren zum ersten Mal einen Strang Wollmeise in den Händen hielt, kam ich von Claudias Garnen nicht mehr los: Glatt, glänzend, in immer wieder überraschenden, neuen Multicolor-Farbkombinationen und mit einer Liebe zur Perfektion gefärbt, die ihresgleichen sucht. Selbst den „Semisolid“ (also einfarbigen) Strängen merkt man Claudias spezielles Farbgefühl sofort an. Immer wieder findet sie Nuancen, die man vorher vergeblich gesucht hat: „Neue Farben zu entwickeln, spontan zu sein und einfach auszuprobieren, macht mir beim Färben am meisten Spaß“, sagt Claudia. Ihre Lieblingsfarbe ändert sich je nach Stimmung, und neue Färbungen entstehen oft, wenn sie etwas toll findet oder irgendwo spannende Eindrücke gewonnen hat. Die neueste Farbe zum Beispiel ist inspiriert durch ihren Kater, Xaverl, der seit ein paar Monaten im Hause Wollmeise residiert. Ihre Garne hat Claudia in Zusammenarbeit mit einer Spinnerei selbst entwickelt: „Ich wollte, dass es auf keinen Fall pillt, eine schöne Farbbrillanz hat und ein sauberes Maschenbild“, erzählt Claudia, und mit dieser Garnqualität hat sie nicht nur mich überzeugt. So war es mir natürlich ein Herzenswunsch, ein Rohrspatz & Wollmeise-Garn für meinen Strickmich-Club zu bekommen. Und, ja liebe Meisenfreundinnen: Claudia hat zugesagt, eine Lieferung für den Strickmich!-Club mit einer exklusiven, neuen Meisenfärbung zu bestücken.
Wer am Samstag bei meiner kleinen Lesung im Wollmeisenladen in Pfaffenhofen dabei war, hat die großen Neuigkeiten dort schon gehört. Ich habe ein bisschen aus „Stricken macht schön“ vorgelesen und meine Designs präsentiert, die ja zu 80 Prozent aus Meisengarn bestehen. Ganz, ganz oft sehe ich einen schönen Strang von Claudia und weiß gleich, was ich daraus machen möchte. Oder ich habe ein Design im Kopf, das in kraus-rechts gestrickt wird und aus einem tollen Multicolor-Strang besonders gut aussehen würde – wie der Hitchhiker, der aus einem Strang „Red Hot Chili“ entstanden ist:
Claudia hat im Jahr 2002 mit dem Färben angefangen, zunächst in der eigenen Küche, mit Kool-Aid (das ist ein Getränkepulver, das viel Lebensmittelfarbe enthält und von Hobby-Handfärberinnen gerne benutzt wird): „Vorher habe ich mein Garn selbst gesponnen, um genau die Farbe zu erhalten, die ich wollte – aber das Färben ging so viel schneller, da wusste ich: Das ist es!“ Als sie dann mit richtigen Farben loslegte, war einer ihrer ersten Stränge ausgerechnet ein schwierig zu färbender Regenbogen: „Das wollte ich unbedingt hinbekommen!“ Ihr Ehrgeiz, völlig perfekte Stränge zu färben, ohne Flecken, ohne Fehler, ist legendär. Und das kleine Wunder, dass aus einem Multicolorstrang Wolle eine hübsch geringelte Socke wird, fasziniert immer wieder. Seit 2004 verkauft sie ihr selbstgefärbtes Garn, erst auf Märkten, dann auch online.
Ravelry, Strick-Blogs und Strick-Podcasts machten Wollmeise-Garne bald weltweit bekannt. Die Nachfrage war immens, jedes Update des Online-Shops in wenigen Minuten ausverkauft, und Claudia musste expandieren – und sich Hilfe holen. Ihr Mann Andreas („Rohrspatz“) macht Büro, Finanzen und Orga, fleißige Helferinnen sortieren in einem gut beleuchteten Raum die Stränge, freundliche Frauen beantworten E-mails – und Claudia kann sich in ihrer Färbewerkstatt auf ihre Kunst konzentrieren. Im Jahr 2009 eröffnete sie ihr Ladengeschäft in Pfaffenhofen an der Ilm. Ein Jahr zuvor war der Betrieb in ein Häuschen am Stadtrand umgezogen (dort, im Sortierraum, entstand auch das Foto oben von Claudia und mir). Claudia mich am Sonntag ein bisschen im Meisen-Hauptquartier herumgeführt, und ich fühlte mich wie ein Kind in der Bonbonfabrik:
Und wenn sie dann fertig sortiert, zu Strängen gedreht und etikettiert im Laden liegt, kann eigentlich keine widerstehen:
Was mich als Designerin besonders freut, ist, dass Claudia selbst (obwohl sie wirklich wenig Freizeit hat) auch schon meine Designs gestrickt hat, nämlich mehrere Hitchhiker und diesen wunderschönen Nuvem:
Das Garn dafür hat sie natürlich selbst gefärbt, aber nach einer ganz speziellen Methode: Erst das ungefärbte Garn mit der Strickmaschine verstricken, dann mit Farbverlauf einfärben und anschließend wieder aufribbeln. Dadurch kommen die schönen Streifen zustande. Im Moment strickt sie einen weiteren Nuvem mit Perlen aus einem fluffigen, rostroten Alpaka-Mohair-Garn, das nicht aus ihrem Sortiment kommt. „Dieser Nuvem soll wie eine Wolke werden, darum brauchte ich ein anderes Garn als meins“, sagt Claudia, ganz pragmatisch. Zum Stricken kommt sie hauptsächlich, wenn sie im Laden ist: „Ich stricke nur ein bisschen, aber mit Genuss – außer, wenn irgendetwas ganz dringend fertig werden muss!“
Ich hatte ein sehr inspirierendes Wochenende in Pfaffenhofen (Danke nochmal an alle Strickerinnen, die gekommen sind, und an Claudias großartiges Team!) und freue mich jetzt umso mehr auf die weitere Zusammenarbeit von Rohrspatz & Wollmeise und dem Strickmich! Club. Und ich sehe es ganz genauso wie die Verfasserin dieses Gedichts, die sich auf der wunderschön rosafarbenen Toilette im Meisenladen verewigt hat:
„All die, die diesen Laden sah’n
erlagen rasch dem Meisen-Wahn.
Qietschbunt gefüllt sind die Regale,
gefallen tun sie einem alle:
Dornröschen oder Indisch Rot,
Gewitterhimmel, Franz, Merlot,
Die Auster oder Okzident –
wenn man sich nur entscheiden könnt‘!
So viele Farben machen froh
(und monochrom ist nur das Klo).
Darum, so glaub mir, lieber Gast:
Freu Dich, wenn Du ’ne Meise hast!“
(Danke, Christine, dass ich dieses super Gedicht hier veröffentlichen darf!)
In da Club II: Nicole und Cordula von DyeForYarn


Seidig-glänzend und trotzdem intensiv bis knallig – solche Garne sind wahre Raritäten. Denn Seide nimmt die Farbpigmente, die Handfärberinnen benutzen, nicht so gut an. Aber Nicole Eitzinger (auf dem Bild links) und Cordula Surmann-Schmitt von DyeForYarn haben genau das geschafft: Seiden- und Seidenmischgarne in intensiven, gesättigten Tönen zu färben. Auf der Suche nach besonderen Garnen für den Strickmich!-Club war ich von den DyeForYarn-Garnen sofort überzeugt: Herrliche Farben und wahnsinnig schöne, weiche Garne mit Seide, Merino oder auch Kamelhaar, sorgfältig ausgewählt von zwei sehr anspruchsvollen Strickerinnen. „Wenn wir eine neue Qualität ins Programm nehmen wollen, stricken wir es erst einmal Probe und tragen das Stück dann auch, um zu testen, wie es sich trägt, ob es pillt und so weiter“, sagt Nicole.
Nicole und Cordula haben sich an der Uni kennen gelernt, wo sie vier Jahre lang in der gleichen Forschungsgruppe gearbeitet haben – Nicole als Biologin, Cordula als Molekularmedizinerin. Im Jahr 2009 packte Nicole die Lust, nach langer Zeit mal wieder etwas zu stricken. Ein Dreieckstuch mit Lacemuster sollte es werden, als Geschenk für die Mutter. Und dann, weil’s so schön war, gleich noch eins zum Selbertragen. Als Cordula Nicole mit ihrem neuen Stricktuch sah, wollte sie unbedingt auch eines haben. Und seitdem sind beide im Lace-Fieber: Je komplizierter, desto besser. „Ich mag beim Stricken die Herausforderung, und Cordula geht es genau so.“ Vor ein paar Jahren waren Lace-Garne in schönen Farben noch schwer zu finden. Also fingen sie an, selbst zu färben und ihre Garne im DyeForYarn-Etsy-Shop anzubieten. Seit 2011 gibt es den DyeForYarn-Laden in Fürth, und die zwei sind jetzt hauptberuflich mit Wolle beschäftigt.
Die Uni und das Labor haben die beiden seither keinen Tag vermisst: „Ein Unternehmen zu führen, ist eine ganz andere Herausforderung. Anders als an der Uni arbeiten wir hier völlig selbstbestimmt. Und das beste: Fehlschläge gibt es nicht! Es findet sich immer jemand, dem eine Farbe gefällt, auch wenn sie nicht ganz so geworden ist, wie ich es mir vorgestellt habe“, sagt Nicole. Manches, was die zwei im Forschungslabor gelernt haben, findet sich aber auch in der DyeForYarn-Färbeküche: Zwei getrennte, aufgeräumte Arbeitsplätze, genaue Notizen, und bei Nicole exakte Rezepte für jede Farbe. „Ich wiege immer alles ab, Cordula arbeitet eher mit der Schütt-Methode“, sagt Nicole. Jede der beiden hat ihre Spezialfarben, und zusammen decken sie ein unglaubliches Spektrum ab.Und so freue ich mich sehr, dass Cordula und Nicole zugesagt haben, eine Club-Färbung für den Strickmich! Club zu übernehmen. Lange überzeugen musste ich sie nicht, obwohl im Club keine höchstkomplizierten Lace-Anleitungen nach ihrem Geschmack zu erwarten sind: „Unsere Kundinnen stricken gerne Martinas Anleitungen mit unseren Garnen – das passt!“
Eine Frage noch an die Woll-Wissenschaftlerinnen: Warum habt ihr ein Piratensymbol als Logo für DyeForYarn gewählt? Die Antwort: „Zum Wortspiel ‚DyeForYarn‘ und unserem schwarzen Humor passt der Totenkopf sehr gut. Und ‚Fluch der Karibik‘-Fans sind wir auch!“
In da Club I: Miriam Jarrs / welthase


Als ich überlegte, welche Garne ich mir für den Strickmich!-Club wünschen würde, standen die „welthase“-Garne ganz oben auf der Liste. Ich hatte ein paar Stränge schon in meinem Lieblingswollgeschäft (Mylys in Hamburg) gesehen und gekauft: Garn mit einem weichen, angenehmen Glanz, Farben, die intensiv, aber gleichzeitig zart wirken – einfach schön! Ich hatte auch schon im welthase-Etsy-Shop gestöbert und gelesen, dass hinter „welthase“ die Hamburger Malerin Miriam Jarrs steckt. Eine richtige Künstlerin, die international erfolgreich ist – da hab ich mich erstmal nicht getraut zu fragen. Würde sie bei einem Strickclub mitmachen? Hätte sie überhaupt Zeit dafür, zwischen Ausstellungseröffnungen in London und ihrem Atelier in Hamburg?
Ich schrieb ihr eines Morgens eine Mail, und kurz darauf klingelte das Telefon: Miriam war dran! Sie fand die Idee super, hatte große Lust mitzumachen und meinte spontan „Komm doch jetzt gleich vorbei, dann kannst Du Dir meine Garne angucken!“ Und so saß ich eine Stunde später in ihrem Wohnzimmer bei einer Tasse Tee, durfte Garne befühlen, Farben bewundern und eine leidenschaftliche Strickerin und Färberin kennenlernen: „Farben sind einfach mein Leben – und ich liebe Wolle!“ Und weil Miriam für ihre Strickprojekte immer ein ganz bestimmter Ton in einer ganz bestimmten Qualität vorschwebt, die man so nicht kaufen kann, fing sie vor ein paar Jahren an, ihre Garne selbst zu färben. „Ich mag das Sinnliche an dem Prozess. Und neue Farben zu entwickeln ist aufregend: Wird es wirklich so, wie ich es mir vorstelle?“
Als Künstlerin hat Miriam natürlich einen ganz eigenen Zugang zum Thema „Farbe“ und sehr viel Erfahrung im Umgang damit: Wie wirkt eine Farbe? Welche Pigmente muss man hinzumischen, um einen bestimmten Effekt zu erreichen? Die Wechselwirkungen zwischen dem Färben und der Malerei findet Miriam besonders spannend: „Da ich eigentlich ununterbrochen kreativ bin, entwickelt sich oft während ich an einer Sache arbeite eine andere in meinem Inneren weiter. Neulich zum Beispiel habe ich mit einem Bild begonnen – das war ganz anders als meine anderen. Als ich merkte, da komme ich nicht weiter, begann ich zu färben. Und da war sie plötzlich: eine ganz neue Farbe, mit der ich nicht gerechnet hatte und eine neue Art der Färbung… und jetzt ist mir auch klar, wie es mit dem Bild weitergeht.“
In ihren Kunstwerken arbeitet Miriam von Hell nach Dunkel. So bleiben die Bilder lange abstrakt. Die hellen Formen entstehen dadurch, dass sie die dunkle Umgebung als Kontrast dazu malt, also nicht das helle Objekt selbst. So bekommen Miriams Bilder ein spezielles Leuchten – und das findet man auch in ihren Garnen wieder:
Und Miriam hat zugesagt, so eine tolle, auf besondere Art leuchtende, wunderschöne Farbe für eine der Club-Lieferungen zu färben. Wir dürfen gespannt sein!
Eine Frage noch an die Färbe-Künstlerin: Warum hat sie sich den Namen „welthase“ gegeben, der ja auf den ersten Blick nicht wirklich etwas mit Wolle zu tun hat? Miriams einleuchtende Antwort: „Ich mag die Assoziation von etwas so Niedlichem wie einem Hasen, der sich als Cosmopolit in der Größe der Welt und des Universums ganz sicher und geborgen fühlt… und strickt.“
Der Club kommt!

Es gibt große Neuigkeiten: Im Jahr 2014 wird es zum allerersten Mal einen Strickmich!-Club geben – also im Grunde ein Abonnement für vier meiner Anleitungen, die ich extra für den Club entwerfe, plus vier tolle, handgefärbte Garne, die ich passend für die Anleitungen ausgesucht habe. In Farben, die speziell für den Club entwickelt wurden, von vier supertollen Handfärberinnen. Während der vergangenen paar Wochen habe ich mich mit Färberinnen getroffen, viel telefoniert, mein Mann Peter hat Angebote eingeholt und hin- und hergerechnet. Wir haben auch ganz viele Rückmeldungen von Strickerinnen zu unserer Club-Idee bekommen, die sehr hilfreich und inspirierend waren – dafür vielen Dank! Als wir merkten, dass nicht nur die Strickerinnen und wir, sondern auch die Färberinnen riesengroße Lust auf so einen Club hatten und wir sahen, dass so ein Projekt machbar ist, haben wir entschieden: Ja, der Club findet statt! Organisation und Versand übernimmt mein Mann Peter, der schon Hamburger Bier palettenweise nach Kolumbien oder die USA verschiffen ließ – bei ihm sind unsere Wollpäckchen auf jeden Fall in guten Händen. Ich steuere die Anleitungen bei, und die Färberinnen das Garn. Bald, ganz bald kann ich Euch noch mehr verraten und Euch die teilnehmenden Färberinnen vorstellen. Nur so viel: Zwei kommen aus Nord- und zwei aus Süddeutschland, und jede ist einzigartig!
P. S.: Die Anmeldungen werden wir voraussichtlich ab Anfang Dezember entgegennehmen, und die erste Lieferung ist für Februar geplant. Keine Sorge, wir werden alle wichtigen Club-Termine rechtzeitig ankündigen!































